Gestaltbezogene Ökonomie in bilingualen Gespraechen


GENÇ S.

11. Uluslararası Dil-Yazın-Deyişbilim Sempozyumu, Sakarya, Turkey, 13 - 14 October 2011, vol.2, pp.215-227

  • Publication Type: Conference Paper / Full Text
  • Volume: 2
  • City: Sakarya
  • Country: Turkey
  • Page Numbers: pp.215-227
  • Akdeniz University Affiliated: No

Abstract

Es wird angenommen, dass der Mensch beim Sprechen geistige und physische Energie verausgabt. Einerseits strebt der Mensch danach, eine Information möglichst verständlich zu vermitteln und andererseits aus Sparsamkeit, wenig physische und geistige Kraft beim Sprechen einzusetzen. Vor allem das Einsparen, die gesteigerte Ausnutzung und den ökonomischen Ausbau von sprachlichen Mitteln, um dadurch beim Sprechen den physischen und geistigen Kraftaufwand zu verringern, nennt Hugo Moser die gestaltbezogene Ökonomie (1971, 92).  Die Sprachökonomie fand eher in der Phonetik Anklang. In der diachronen Sprachforschung wird sie als ein wichtiger Faktor der Sprachwandlung und –entwicklung betrachtet. Syntaktische Kürzungen wie Ellipsen und/oder einzelsprachliche Besonderheiten werden in der synchronen Sprachökonomieforschung herausgearbeitet. Die einzelnen Sprachen machen auf unterschiedliche Weise von der Ökonomie Gebrauch. Dieser Beitrag geht der Frage nach, inwieweit sprachökonomische Tendenzen beim Code-Switching mitwirken, wenn zwei Einzelsprachen, Deutsch und Türkisch, alternierend im bilingualen Gespräch eingesetzt werden. Der Marmara-Korpus (Gesprächskorpus mit kompetenten deutsch-türkischen Bilingualen) dient als Material für diese Studie der gestaltbezogen waltenden Ökonomie und zeigt, dass der Bilingualismus durch die Einsetzung zweier sprachlicher Systeme ein doppeltes Vermögen zur ökonomisch-effizienten Kommunikation darstellt.

 

Schlüsselwörter: Sprachökonomie, Bilingualismus, Gesprächsanalyse