PHILIA: INTERNATIONAL JOURNAL OF ANCIENT MEDITERRANEAN STUDIES, sa.6, ss.98-114, 2020 (Hakemli Dergi)
Mit der Aufnahme neuerer archäologischer Forschungen wurden in der 
zentralpamphylischen Stadt Aspendos auch mehrere epigraphische Neufunde 
registriert. Im Artikel werden acht der neuen Inschriften angezeigt, die
 die Autoren mehrheitlich im Jahr 2019 im Stadtgebiet kopiert haben. 
Zunächst werden drei Kaiser-Weihungen vorgestellt, denen einige Ehrungen
 für römische und lokale Amtsträger folgen. Nr. 1, deren Oberteil aus 
einer Abschrift Hirschfelds bereits bekannt war, enthält eine Weihung 
für Germanicus Caesar und nennt vier Priester, die dem Kaiser- und 
Roma-kult dienten. Nr. 2 ist eine öffentliche Weihung für Hadrian aus 
dem Jahr 125, die aus «heiligen» Geldern finanziert wurde. Der 
ursprünglich ca. 7,0 km südöstlich von Aspendos aufgestellte Meilenstein
 Nr. 3 trägt, über einer älteren Inschrift, eine Ehrung für Kaiser 
Iulian. In Nr. 4 wird der bisher unbekannte Prokonsul der Doppelprovinz 
Lycia-Pamphylia, Aelius Antonius, geehrt. Der Dedikant, Aur. Municius 
Touesianos, hatte sowohl in Aspendos als auch im Pamphylischen Landtag 
hohe Funktionen wahrgenommen. Die Ehrung Nr. 5 ist nach dem bekannten 
ritterlichen Statthalter Terentius Marcianus datiert, der sich 278 n. 
Chr. bei der Bekämpfung eines größeren Aufstands hervorgetan hatte. Die 
Ehrung Nr. 6 gilt dem lokalen Honoratioren Demetrios, der Demiourg und 
fünf Jahre lang Priester des Kaiserkults war, was als eine besondere 
Leistung hervorgehoben wird. In Nr. 7 wird der Arzt Zoilos geehrt, der 
in seiner Heimat als Archiatros tätig war. Die letzte Inschrift nennt 
einen C. Curtius (Cognomen verloren), der wahrscheinlich mit dem durch 
die Stiftung des großen Theaters bekannten Senatorengeschlecht der 
Curtii verwandt war.